Der Olympische Bilderstreit
Und das nennt ihr "Blasphemie"? Die Erregung um das re-inszenierte Fresko von Leonardo da Vinci bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele ist bigott
Von Dr. Andreas Mertin
Welche Menschheit wollen wir haben? Über moderne Verfremdungen des "Letzten Abendmahls"
Es handelte sich um keine Re-Inszenierung des Letzten Abendmahls, sondern eines dionysischen Festmahls
stellte der künstlerische Leiter Th. Jolly klar
Das Gemälde "Das Fest der Götter" von Jan van Bijlert
Im Programm wurde ein Festbankett der "Götter des Olymps" angekündigt
Natürlich kann man sich fragen, was an einer glitzernden Festtafel, an der offensichtlich alle willkommen sind, blasphemisch sein soll
Die Kunsthistorikerin Saskia Trebing kritisiert die ideologisch motivierte Verengung auf eine einzige Lesart der Inszenierung
Da Vincis Abendmahl ist längst Teil des popkulturellen Kanons. Die Szene wurde unzählige Male aufgegriffen – von den "Simpsons" bis zu den "Sopranos".
Man erinnert sich nicht daran, dass jemals Bischöfe rebelliert hätten. Von Florian Kappelsberger
Sylvester Stallone warb für seinen Actionfilm "The Expendables 2" mit einem Bild vom Letzten Abendmahl
Dass dagegen ein Bischof protestiert hätte, ist nicht bekannt.
Ariana Grande zitierte bei den MTV Video Music Awards Leonardo da Vincis "Letztes Abendmahl"
Dass dagegen ein Bischof protestiert hätte, ist nicht bekannt.
Kendrick Lamar zitierte im Musikvideo zum Nummer-1-Hit "Humble" Leonardo da Vincis "Letztes Abendmahl"
Dass dagegen ein Bischof protestiert hätte, ist nicht bekannt.
Kaum ein anderes Bild der Kunstgeschichte ist so oft persifliert worden. Ist die Grenze zur Blasphemie dann überschritten, wenn queere Personen die Szene nachstellen?
Vorgeführt würde "la Cène sur un Scène sur la Seine", erklärt Arno Frank, Kulturjournalist vom Spiegel
Als katholischem Christen ist es mir bisher nicht gelungen, mich wegen eines Sängers, der sich blau anmalt, und einer Traubengirlande persönlich gekränkt zu fühlen
Der Opferstolz, der sich gerade im konservativen Katholizismus Bahn bricht, ist entweder heuchlerisch oder weinerlich, meint Lucas Wiegelmann
Es ist klar, dass wir uns die Tischgesellschaft beim Letzten Abendmahl ganz verschieden von der Darstellung bei Leonardo da Vici vorstellen müssen
Von Dr. Anton de Waal
Zur Kontroverse um die Eröffnungsfeier der Olympiade
Von Albrecht Grözinger
Katholiken empören sich zu Unrecht: Dragqueens haben nicht das Abendmahl dargestellt
Stellungnahme der Französischen Bischofskonferenz (CEF)
Olympia und die wachsende Distanz gegenüber christlichen Symbolen
Von Jan-Heiner Tück
Stellungnahme von Bischof Stefan Oster
Die Ansicht, die nun zur großen Schande von Paris stilisiert wird, ist nur für den Bruchteil einer Sekunde zu sehen
Unchristlich ist nur der Hass gegen die Eröffnungsshow und ihre Performer, meint Stern-Redakteur David Baum
Nach all den popkulturellen Persiflierungen der Abendmahlszene ist die Aufregung wohl nur mit einem gesteigerten Empörungsbedürfnis zu erklären
Von Oliver Reinhard, Sächsische Zeitung
Kommentar von Beatrice von Weizsäcker
Kommentar von Jeremias Schröder OSB
Stellungnahme von Matthias Kopp
Gespräch mit Pfarrer Burkhard Hose
Paris feiert die Vielgötterei und das ist auch gut so
Von Michael Kohler
Die merkwürdige Abendmahl-Nummer ist ein Sieg für den Westen, für unsere freiheitliche Welt. In welchem autoritären System wäre so etwas möglich?
Von Franziska Zimmerer, Die Welt
"Während er über Christus sprach, hörte ich ihn einmal sagen: Ah, er ist ein guter Kerl."
Wer ist der (heterosexuelle) Dionysos-Darsteller Philippe Katerine?